„Die Letzten ihrer Art“ ist ein Album voller Liebe, Wut und Ironie. Ein fokussierter Blick auf das Idealbild der Volksmusik, wie sie von Gankino Circus zelebriert wird: Virtuos und melancholisch, traditionell und avantgardistisch, radikal unangepasst und trotzdem wunderbar versöhnlich.
Das Album ist eine ironische Hommage der vier fränkischen Musiker an die fast surreale Provinz ihrer Heimat. Es erzählt von seltsam liebenswürdigen Gestalten, absurd komischen Liebesgeschichten und der wütenden Schönheit der Musik.
Wie ein roter Faden zieht sich der treibende Wechselbass des Akkordeons durch die Platte. Mal peitscht er die Klarinette, wie beim Eröffnungstitel Wirt in ein virtuoses Klezmersolo, mal bildet er das stabile Fundament für einen Rocksong mit elektrisierter Gitarre und handfestem Schlagzeug, wie bei Baby, Baby oder den Tauben.
Unikat und musikalisch einzigartig aber ist es, wenn wie bei Marie, Marie Akkordeon, Klarinette und Manouche-Gitarre in ungerade tänzelnden Taktarten dahin fließen und der Gesang dazu in einem lakonisch-melancholischen Zweizeiler eine Liebesgeschichte derart auf den Punkt bringt, dass man nicht mehr weiß, ob man lachen oder weinen soll.
Wie es dem Wesen der eigentlichen Volksmusik entspricht, verweben Gankino Circus Eigenes mit Traditionellem und Entliehenem. Und so liegt es nahe, dass sie auch zwei bekannte deutsche Volkslieder mit auf die Platte genommen haben. Horch was kommt von draußen rein fliegt dem Zuhörer in einer 40-sekündigen Folk-Punk-Version um die Ohren und Kein schöner Land ist in einer wunderschönen, traurig-düsteren Instrumentalbearbeitung vertreten, die man als Höhepunkt der Platte bezeichnen möchte.
Die Lieder und Geschichten von Gankino Circus auf dem neuen Album „Die Letzten ihrer Art“ sind musikalisch einzigartig, oft grandios virtuos und in einer Form unangepasst, wie man es sich von all dem, was derzeit als Volksmusik/Heimatsound bezeichnet wird, im Idealfall wünschen würde.
Gankino Circus sind:
Maximilian Eder – Akkordeon, Fränkische Knochentrommel, Gesang
Ralf Wieland – Erzähler, Gitarre, Gesang
Simon Schorndanner – Klarinette, Saxofon, Gesang
Johannes Sens – Schlagzeug, Trompete, Gesang
Erscheinungsjahr: 2019
Katalognummer: BU086
Erscheinungsjahr: 2017
Katalognummer: BU079
Erscheinungsjahr: 2014
Katalognummer: BU050
Erscheinungsjahr: 2010
Katalognummer: BU005
Erscheinungsjahr: 2011
Katalognummer: BU015